Im vergangenen Jahr ist die Anzahl versendeter und empfangener E‑Mails in Deutschland auf ein neues Rekordhoch von 771 Milliarden E‑Mails gestiegen. Das sind 145 Milliarden mehr als 2016 und ein Plus von 23%. Damit wird die Wachstumsrate von 15% in 2016 deutlich übertroffen.
Dies zeigt eine Auswertung von Web.de und GMX. Für das laufende Jahr wird eine Fortsetzung des starken Wachstums erwartet. Die Analyse zeigt, dass die E‑Mail verstärkt von Unternehmen als Direktkanal zur Kundenansprache genutzt wurde. Die meisten E‑Mails erhielten die Deutschen von Newsletter-Anbietern, gefolgt von Online-Shops und sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Twitter und Xing.
E‑Commerce boomt, Social Media stagniert
„An der E‑Mail lässt sich sehr gut das veränderte Nutzungsverhalten der Deutschen im Internet ablesen, denn das E‑Mail-Postfach reflektiert einen großen Teil des digitalen Lebens. Für 2017 zeigt sich eine Trendwende: Erstmals haben die Deutschen mehr E‑Mails von Online-Shops erhalten als von sozialen Netzwerken. Dies ist eine direkte Auswirkung des aktuellen E‑Commerce-Booms, während die Nutzung sozialer Netzwerke eher stagniert“, meint Jan Oetjen, Geschäftsführer Web.de und GMX.
Für Online-Shops ist E‑Mail Marketing nach wie vor einer der wichtigsten Marketinginstrumente. Interessenten und Kunden werden beispielsweise mit regelmäßigen Newslettern über aktuelle Angebote und mit Trigger-Mails über den Status ihrer Bestellung informiert. Auch soziale Netzwerke versuchen ihre Nutzer mit E‑Mails an ihre Plattformen zu binden (siehe hierzu auch: Über E‑Mail-Hipster, Instagram und E‑Mail Only Startups).
Auch europaweit rechtsverbindlich kommunizieren
Ein weiterer Treiber für die E‑Mail ist der anhaltende Trend zur Digitalisierung der Geschäftskommunikation. Viele Geschäftsprozesse stehen aktuell erst am Anfang der Digitalisierung. Während die E‑Mail in der privaten Kommunikation den klassischen Brief weitgehend ersetzt hat, gibt es in der Geschäftswelt noch erhebliches Potential: Experten schätzen, dass 80 Prozent des Briefverkehrs digital abgewickelt werden kann. Mit der europaweit geltenden eIDAS Verordnung sind die Grundlagen dafür geschaffen, dass dies auch rechtsverbindlich geschehen kann.
Anstieg auf über 900 Milliarden Mails möglich
Für das Jahr 2018 prognostizieren Web.de und GMX einen weiteren Anstieg des E‑Mail-Volumens in Deutschland auf 917 Milliarden. Dies wäre eine erneute Steigerung um 146 Milliarden E‑Mails. Die Prognose basiert auf Statistiken der Radicati Group, der ARD/ZDF-Onlinestudie 2017 sowie Marktdaten auf Basis der 38 Millionen E‑Mail-Postfächer bei GMX und Web.de.