B2B E‑Mail-Marketing

Definition: Was ist B2B E‑Mail-Marketing?

B2B E‑Mail-Marketing ist die Abkürzung für Business-to-Business E‑Mail-Marketing und bezeich­net E‑Mail-Marketing-Maßnahmen, die sich an Unternehmen rich­ten. Im Gegensatz hierzu ste­hen E‑Mail-Marketing-Maßnahmen, die sich an Konsumenten rich­ten (B2C E‑Mail-Marketing).

Bei der Ansprache von Geschäftskunden gilt es diverse Herausforderungen und Eigenheiten zu berücksichtigen:

  • Investitionsentscheidungen wer­den im B2B-Bereich meis­tens nicht von einer Einzelperson, son­dern von einem Einkaufsgremium (Buying Center) getrof­fen. Die E‑Mail-Marketing-Strategie muss die unter­schied­li­chen Personen und deren Informationsbedürfnisse berücksichtigen.
  • Der Customer Lifetime Value (der Deckungsbeitrag, den ein Kunde wäh­rend sei­nes gesam­ten „Kundenlebens“ rea­li­siert) ist im Vergleich zum B2C-Bereich in der Regel deut­lich höher. Dementsprechend steigt der Wert einer E‑Mail-Adresse, wes­halb es etwa Sinn machen kann, ungül­tig gewor­dene E‑Mail-Adressen (soge­nannte Bounces) manu­ell nach­zu­ver­fol­gen, um die Daten zu aktualisieren.
  • Kaufentscheidungen wer­den im B2B meist sorg­fäl­ti­ger vor­be­rei­tet als im B2C-Bereich. Dementsprechend muss die E‑Mail-Marketing-Strategie die Phase des Entscheidungsprozesses berück­sich­ti­gen und die Kommunikation indi­vi­du­ell auf den ein­zel­nen Empfänger abge­stimmt wer­den. Das so genannte Lead Nurturing, also die auto­ma­ti­sierte Weiterqualifizierung von Anfragen mit Hilfe von ent­spre­chen­den Kampagnen, hat im B2B einen beson­ders hohen Stellenwert. Hierfür kön­nen auch auto­ma­ti­sierte Kampagnen (“Marketing Automation”) ein­ge­setzt werden.
  • Der B2B-Bereich weist in der Regel lange Entscheidungsprozesse auf. Dies erschwert die Erfolgsauswertung der Kampagnen, da eine Conversion unter Umständen erst Monate oder gar Jahre nach dem Kontakt mit dem Werbemittel (hier: der E‑Mail) erfolgt. Eine Herausforderung ist dem­entspre­chend auch die Entwicklung von Attributionsmodellen zur Aussteuerung des Marketing-Budgets, da die Wertbeiträge der ein­zel­nen Kanäle oft nicht ein­deu­tig ermit­telt wer­den können.
  • Die Inhalte sind im B2B E‑Mail-Marketing oft pri­mär informations- und weni­ger pro­dukt­ori­en­tiert auf­ge­baut. Nicht der direkte Verkauf, son­dern die Vermittlung von Informationen und Expertise steht im Vordergrund der Kommunikation.

Genau wie im B2C-Bereich wird auch im Business-to-Business Umfeld ein Werbeeinverständnis (Opt-In) benö­tigt, um Interessenten per E‑Mail anzuschreiben.

E‑Mail-Marketing im B2B: Exemplarische Ziele

E‑Mail-Marketing zählt auch im B2B zu den effek­tivs­ten Formen des digi­ta­len Marketing. Der Kanal kann je nach Zielsetzung fle­xi­bel ein­ge­setzt wer­den – etwa für die Vermittlung von Informationen, die Stärkung der unter­schied­li­chen Vertriebswege oder die Generierung von Anfragen (Leads).

Mögliche Ziele im B2B E‑Mail-Marketing

  • Informationen ver­mit­teln
  • Kosten ein­spa­ren
  • Kundenbindung inten­si­vie­ren
  • Marktforschung
  • Veranstaltungsteilnehmer akqui­rie­ren
  • Servicequalität ver­bes­sern
  • Leads oder Neukunden gewinnen
  • Abverkauf von Produkten

B2B E‑Mail-Marketing: Beispiele

B2B E-Mail-Marketing Beispiel
Beispiel: Google spricht Geschäftskunden (B2B) per E‑Mail an, um das Werbesystem “Google AdWords” zu bewerben.
Beispiel: Adobe nutzt im E‑Mail Marketing im B2B, um das Produkt Creative Cloud für Teams zu bewerben.
Beispiel: HP nutzt B2B E‑Mail-Marketing, um im Rahmen einer Welcome E‑Mail die Produktvorteile zu erläutern.

Vor- und Nachteile

Welche Chancen bie­tet der E‑Mail-Kanal für das B2B Marketing? Und wel­che Herausforderungen müs­sen gemeis­tert wer­den? Die Vor- und Nachteile des B2B E‑Mail-Marketing im Überblick.

Vorteile

  • E‑Mail-Marketing kann auf­grund der ver­gleichs­wei­sen nied­ri­gen Kosten einen hohen Return on Invest erzielen
  • E‑Mail-Kampagnen las­sen sich detail­liert auswerten
  • Kampagnen las­sen sich (teil­weise) auto­ma­ti­sie­ren (“Marketing Automation”)
  • Newsletter und Mailings kön­nen umfas­send per­so­na­li­siert und damit auf die (Informations-) Bedürfnisse der Empfänger:innen abge­stimmt werden
  • Entscheidungsprozesse kön­nen opti­mal beglei­tet wer­den (Stärkung des Vertriebs)

Nachteile

  • Das Einverständnis der Empfänger muss vor­lie­gen (Opt-In)
  • Wachsendes E‑Mail-Volumen führt u.U. zu nied­ri­ge­ren Aufmerksamkeitswerten
  • Herausforderung E‑Mail-Design: Zahlreiche E‑Mail-Clients erfor­dern umfas­sende Testingprozesse)
  • Teilweise wer­den auch erwünschte E‑Mails von Spam-Filtern aus­sor­tiert (“False Positives”)
  • Das E‑Mail-Marketing-System muss i.d.R. an wei­tere Systeme ange­bun­den wer­den, was u.U. ein höhe­rer tech­ni­scher Aufwand sein kann

Weiterführende Informationen

Einführung in das B2B Marketing

Weitere Informationen und Case Studies zum Thema B2B E‑Mail Marketing