Deutsche Online-Händler nutzen nur bedingt die Möglichkeiten, die das E‑Mail-Marketing bietet — das hat bereits eine kürzlich veröffentlichte Studie von eCircle (“E‑Commerce Händler verlieren potentielle Neukunden beim E‑Mail- Marketing”) gezeigt.
Eine Analyse des E‑Marketing Anbieters Responsys zeigt erneut, dass Online-Händler Potentiale verschenken. Die Studie untersuchte die Qualität der Newsletter-Willkommens-Programme der 60 umsatzstärksten Online-Händler Deutschlands. Es zeigte sich, dass 15 Prozent der Händler nach der Anmeldung keine Willkommens-Nachricht verschicken. Von den erhaltenen Willkommens-E-Mails waren die Hälfte zudem reine Text-E-Mails ohne jegliche Personalisierung oder Gestaltung.
Simon Robinson, Marketing & Alliances Director, Responsys EMEA, kommentiert die Ergebnisse: „Willkommens-E-Mails sind die meistgelesenen E‑Mails, die ein Marketingverantwortlicher verschicken kann. Insbesondere, wenn sie direkt nach dem Opt-In verschickt werden. Deswegen ist es wichtig, hier einen guten Eindruck zu hinterlassen, die Tonalität des E‑Mail-Programms zu definieren und die Grundlage für zukünftige Verkäufe zu schaffen.“
Nur 50 Prozent der Versender bieten dem Leser Anreize, etwa in Form eines Willkommens-Rabatts, die Webseite direkt zu besuchen. Andere wichtige Elemente wie soziale Medien oder mobile Kanäle werden nur von zehn Prozent der Händler in ihre Newsletter eingebunden. Damit wird eine große Chance vertan, die Kommunikation mit den Kunden auch auf diesen Kanälen zu fördern.
Vielen Newslettern fehlt zudem der Wiedererkennungswert. Ein Viertel der E‑Mails kommt ohne erkennbaren Absender an. Das heißt, statt des Namens des Onlinehändlers liest der Kunde hier nur „Service“ oder „Info“. Mit Namen angesprochen wird der Kunde in nur acht Prozent der Fälle und auch ein persönliches „Vielen Dank für Ihr Interesse“ oder „Herzlich Willkommen“ verschickt nur jeder fünfte Online-Händler.
Weitere Ergebnisse:
- Eine Aufforderung zur Bestätigung der eigenen Daten ist fast nie in der Begrüßungs-E-Mail enthalten. Bei 28 Prozent der Newsletter ist die Anmeldung sogar schon mit einem Klick abgeschlossen, sodass das Abonnement nicht mehr durch einen Aktivierungslink bestätigt werden muss. Die Gefahr, dass der Verbraucher den Newsletter ungewünscht empfängt, ist in diesen Fällen dementsprechend hoch.
- Zwar fragen drei Viertel der betrachteten Onlinehändler nach persönlichen Angaben, jedoch beschränkt sich diese Personalisierung fast immer auf das Geschlecht und den Namen der Zielperson.
- Ein anderes Problem ergibt sich bei der Umsetzung der Abmeldungsoption. So ist es beinahe Standard, dass der Hinweis für die Abmeldung in der Fußzeile gesucht werden muss. In 35 Prozent der Mails ist überhaupt kein direkter Link zur Abmeldung zu finden. Die Kündigung des Newsletters ist in diesen Fällen nur durch aktive Suche auf der Homepage möglich.